Die Halswirbelsäule und der Schultergürtel tragen nicht nur das Gewicht unseres Kopfes, sondern bewegen ihn auch. Dies ist bei 4 bis 8 kg Gewicht eine nicht zu unterschätzende mechanische Leistung. Außerdem verläuft der Großteil aller Nervenbahnen, die das Gehirn mit dem Rest des Körpers verbinden, durch die Halswirbelsäule.
Darüber hinaus unterstützt der Nacken den Gleichgewichtssinn und regt die Augenmuskulatur an. Der Schulter-Arm-Bereich hingegen zählt zu den beweglichsten Körperteilen des Menschen überhaupt und hat aufgrund seiner funktionellen Vielfalt große Auswirkungen auf das allgemeine Wohlbefinden.
Bei der alltäglichen Belastung, insbesondere durch monotone, sitzende Tätigkeiten wie Schreibtischarbeit, Autofahren und Fernsehen ist es nicht überraschend, dass gerade in diesen Körperbereichen
im Laufe der Zeit nachhaltige mechanische Probleme entstehen können. Sie gehen nicht nur mit Bewegungs- und damit Handlungseinschränkungen einher, sondern auch mit Schmerzen.
Stress und die heute oft sitzende Lebensweise bringen zahlreiche Störungen der Nackenfunktion mit sich, die sich vor allem in Verspannungen, Schulter-, Arm- und Rückenschmerzen zeigen können. Bei der Arbeit am PC werden daher eine häufige Veränderung der Körperhaltung, stündliche Pausen sowie eine spezielle Gymnastik mit Dehn- und Entspannungsübungen empfohlen. Auch bei anderen monotonen Tätigkeiten kommt es oft zu funktionellen Störungen und Nackenschmerzen. Zu ihnen zählt die sogenannte Sekretärinnenkrankheit, eine Schädigung des Bewegungsapparates im Bereich von Nacken, Schultern und Händen.
Mechanische Funktionsstörungen von Gelenken, Sehnen, Bändern, Muskeln und auch Bandscheibenschäden im Bereich der Hals- oder Brustwirbelsäule können lokale neurologische Auswirkungen haben.
Zu diesen Auswirkungen zählen unter anderem Gelenkschwellung/- schmerz oder reflektorische Muskelverkrampfungen. Diese wiederum können sich auf die Bewegungskette Schulter-Ellenbogen-Hand auswirken. Werden beispielsweise Nervenwurzeln, die aus der Wirbelsäule austreten, gereizt, können dadurch auch jene Muskeln, Hautpartien oder Organe in Mitleidenschaft gezogen sein, die von Verästelungen des betroffenen Nervs versorgt werden.
So erklären sich typische Symptome wie kribbelnde, taube Finger und verkrampfte, schlecht funktionierende Muskeln im Schulter-/Halsbereich bei Halswirbelsäulenproblemen.
Zunächst wird in einem ausführlichen Gespräch Ihre Krankengeschichte aufgenommen. Dann werden die Chancen und Grenzen, aber auch die im Einzelfall eventuell gegebenen Risiken der Behandlung
aufgezeigt sowie alle weiteren Fragen beantwortet. Durch die anschließende körperliche Untersuchung, gegebenenfalls
unter Einbeziehung bildgebender Verfahren (Röntgen-, Computertomographie- oder Kernspintomographieaufnahmen), wird festgestellt, ob die Beschwerden mechanischen Ursprungs sind.
Die wichtigste Aufgabe des Chiropraktors ist die Förderung des funktionellen Zusammenspiels der einzelnen Komponenten eines Bewegungssegmentes sowie der verschiedenen Funktionseinheiten des
gesamten Bewegungsapparates. Kernstück der chiropraktischen Tätigkeit ist die gezielte manuelle Mobilisierung blockierter Gelenke. Hierbei wird das betroffene Gelenk entweder durch eine
vorsichtige, mobilisierende Bewegung oder gegebenenfalls durch einen präzise ausgeführten Impuls innerhalb seiner anatomischen Grenzen bewegt. Zusätzlich kann auf eine Vielzahl neuro-muskulärer
Behandlungsmethoden zur Entspannung betroffener Weichteile (Muskeln, Sehnen, Bänder, Faszien) zurückgegriffen werden. In den Therapieplan werden ferner bei Bedarf die Anwendung von Eis,Wärme,
Elektrotherapie sowie die Einübung von Rehabilitationsübungen einbezogen.
Jede chiropraktische Behandlung ist eine hochwertige, ganzheitlich wirksame und nachhaltige Einflussnahme auf die Integrität des Skelett-Muskel-Nervensystems.